Man kann die Pfefferminze grob, in hellgrüne und dunkelgrüne Sorten einteilen. Die intensiv duftende Heil- und Gewürzpflanze, gilt als ausdauernde, winterharte Staude. Wie wächst zwischen 30 und 90 Zentimeter hoch. Die gegenständigen, gezahnten Blätter haben eine längliche Eiform, deren Enden spitz zulaufen. Die Blütezeit der Pfefferminze, liegt zwischen Juni und August. Sie schmückt sich dann mit kugelförmigen, lila gefärbten Blütenständen. Im Spätherbst stirbt die Pflanze ab und treibt im Frühjahr erneut aus.
Die Pfefferminze ist ein sehr vielseitiges Arznei-, Heil- und Würzmittel. Im Jahr 2004 wurde sie sogar zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Geschichte und Herkunft
Die heute am weitesten verbreitete Pfefferminzart, geht auf eine wohl zufällige Kreuzung zurück. Entstanden ist diese Minz-Sorte Ende des 17. Jahrhunderts in England, wo sich wilde Bachminzen und Krauseminzen vermischten. Sie wurde 1696 durch John Ray eher zufällig in einem Englischen Garten entdeckt. Seither wird die Pfefferminze, ihrer positiven Eigenschaften wegen, kultiviert. Die Geschichte dieser Pflanze, reicht jedoch wesentlich weiter zurück. Bereits bei Ausgrabungen altägyptischer Gräber fand man Pfefferminz-Reste. Laut griechischer Mythologie, verdankt die Minze ihren Namen einer Nymphe. Hades, Herrscher über die Unterwelt, schwärmte für die Nymphe Minthe. Hades Gattin Persephone, beendete die Schwärmerei wenig romantisch: Indem sie Minthe in eine Pflanze verwandelte – die Minze.
Die ursprüngliche Heimat der Minze sind die gemäßigten Klimazonen. Größere Anbauflächen finden sich in Asien, Südamerika, in den Balkanländern und Spanien, sowie in den USA, vor allem in Michigan und New York. Kleinere deutsche Anbauflächen für Pfefferminze liegen in Ober- und Niederbayern, in Mittel- und Unterfranken, in der Oberpfalz, sowie im östlichen Thüringer Becken. Deutschlands einziges Pfefferminzmuseum, befindet sich bei München, in der Gemeinde Eichenau. Bis in die 1950er Jahre, lag hier das bedeutendste, deutsche Pfefferminz-Anbaugebiet. Das Museum zeigt die Geschichte und Techniken rund um den Anbau der Gewürz- und Heilpflanze.
Anbau der Pfefferminze
Generell ist die Pfefferminze eine recht unkomplizierte Pflanze, die sich in fast jedem Garten kultivieren lässt. Ist sie erst einmal heimisch, erscheint die Minze in jedem Frühjahr zuverlässig aufs Neue. Die Pfefferminze mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Ideal für eine qualitativ besonders hochwertige Pfefferminze sind moorige Böden. Hier muss jedoch auf eine ausreichende Versorgung mit Spurenelementen geachtet werden.
Die Pfefferminze sollte einmal vor der ersten Blüte und dann noch einmal im Herbst geerntet werden, der erste Schnitt liefert dabei die beste Qualität. Die ideale Tageszeit für die Pfefferminz-Ernte ist der späte Vormittag. Dann, wenn der Tau bereits abgetrocknet ist, die Pflanzen aber noch nicht in der prallen Sonne stehen.
Nach dem Ernteschnitt werden die Blätter zügig und ohne Sonneneinstrahlung getrocknet. Die Pfefferminze vermehrt man am besten durch abgetrennte Ausläufer. Nach drei Jahren sollte ein Fruchtwechsel erfolgen und erst nach fünf Jahren, an gleicher Stelle, wieder Pfefferminze angebaut werden.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Pfefferminze
Neben Bitterstoff, Eisengrünem Gerbstoff, Katalasen, Oxydasen und Peroxydasen, ist das mentholhaltige ätherische Öl einer der wichtigsten Wirkstoffe der Mentha x piperita. Sie wirkt wirkt anregend, antimikrobiell, antiviral, auswurffördernd, beruhigend, galletreibend, krampflösend und verdauungsfördernd. Die Pfefferminze hat vor allem bei Magen-Darm-Beschwerden eine positive Wirkung. Auch bei Gallenbeschwerden, kann sie Erleichterung bringen. Bei Erkältungskrankheiten, empfinden viele Patienten die erfrischende Wirkung der Minze als außerordentlich angenehm. Bei Muskelschmerzen, helfen Einreibungen mit Pfefferminzöl.
Daneben hilft Pfefferminze bei vielen Menschen, gegen Kopfschmerzen und Migräne. Die enthaltenen ätherischen Öle der Pfefferminze wirken dabei sowohl innerlich, als auch bei äußerlicher Anwendung. Ein Pfefferminzaufguss kann für Bäder, Inhalationen, Kompressen und Waschungen verwenden werden.
Äußerlich angewendet kann die Pfefferminze auch Linderung bei Ekzemen, Quetschungen, Schwellungen, Verbrennungen und rheumatischen Erkrankungen bringen. Pfefferminztee wird aufgrund der guten Heilwirkung nicht unbedingt als Haustee gesehen. Wer aber gerne und häufig Pfefferminztee trinkt und ihn gut verträgt, kann ihn guten Gewissens genießen.
Verwendung der Pfefferminze
Teezubereitung von frischen Pfefferminzblättern
- je Tasse vier bis fünf Pfefferminzblätter mit kochendem Wasser überbrühen
- zwei bis vier Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb gießen
- fertig ist der Pfefferminztee
Pfefferminz-Milch
Wenn Sie sich schlapp fühlen, probieren Sie doch einmal eine erfrischende Pfefferminzmilch! Übergießen Sie einen Esslöffel getrocknete Pfefferminzblätter mit einem viertel Liter kochender Milch. Etwa fünf Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abgießen.
Mojito – nicht nur Ernest Hemingway liebte ihn:
Rezept für Mojito:
- Den Saft einer frischen Limette, 1-2 Minzstängel und 2-4 TL Zucker in ein Longdrinkglas geben
- Mit einem Stößel leicht zerdrücken, damit die Minze ihre ätherischen Öle entfalten kann
- Das Glas mit Eiswürfeln auffüllen und mit fünf Zentiliter Rum übergießen
- Einmal gut umrühren und mit Sodawasser auffüllen.
Pfefferminze in der Küche
Egal ob „einfache“ Salzkartoffeln, Salat, Fleisch oder im Dessert, eine Prise Pfefferminze verleiht vielen Speisen das gewisse Etwas. Eine ideale Symbiose, geht die Minze in Verbindung mit Schokolade ein.
Probieren Sie aus, was Ihnen schmeckt – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Arzneipflanze des Jahres 2004!
Die Pfefferminze ist übrigens im Jahre 2004 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt worden. Hier haben wir alle bisher gekürten Arzneipflanzen des Jahres aufgelistet.
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