Räuchern kann heilen, Meditation unterstützen, Visionen erzeugen, Träume intensivieren und entspannen. Räuchern gehört zu den ältesten Heilmethoden der Menschheit. Bereits die Römer schickten ihre Bitten nach Gesundheit, Kindersegen oder reicher Ernte “per fumum”, also mit duftenden Rauch gen Himmel. Daher stammt auch der Begriff “Parfüm”. Während ihrer Opferfeiern stellten sie über das Räuchern Verbindung zu ihren Göttern her.
Geschichte des Räucherns
Mit der Entdeckung des Feuers begannen es die Menschen zu genießen, beieinander zu sitzen und die wohltuende Wärme zu spüren. Außerdem stiegen infolge der verschiedenen Holzarten aromatische Düfte auf, welche die Menschen in verschiedene Stimmungen versetzten. Je mehr Erfahrungen sie mit der unterschiedlichen Wirkung verschiedener Gerüche sammelten und je besser sie die Heilwirkung der Pflanzen kennenlernten, umso mehr entwickelte sich das Räuchern zum Ritual. Mancher Rauch wurde gegen Krankheiten, mancher bei bestimmten Stimmungen, anderer wiederum zum Anrufen von Göttern eingesetzt.
Bereits im alten Ägypten, Griechenland und Rom erblühte ein reger Handel mit Räucherwaren. So transportierten unsere Vorfahren auf der berühmten Weihrauchstraße beispielsweise Weihrauch und Myrre von Afrika und Arabien nach Europa. Hier herrschten vor allem im Mittelalter in den rasant wachsenden Siedlungen katastrophale hygienische Verhältnisse. Um sich vor Seuchen zu schützen oder bereits ausgebrochene Krankheiten “auszuräuchern” kam sogenannter Pest- oder Angstrauch zum Einsatz. In dem Glauben, die Luft von Krankheitsdämonen reinigen zu können und weil es so gut duftete, wurden dafür Sandelholz, Thymian, Wacholder, Lorbeer, Salbei und Rosmarin verräuchert.
Noch heute werden in vielen Kulturen verschiedenste Räucherwaren zeremoniell eingesetzt. Über den Rauch nehmen die Menschen Kontakt zu ihren Vorfahren auf, meditieren oder reinigen mit magischen Düfte ihre Psyche. Sie räuchern an bestimmten Tagen oder zu besonderen Ereignissen, wie Sonnenwende, Vollmond, Geburt, Tod oder Hochzeit. Räucherungen beflügeln in vielen Ländern noch heute das Liebesleben. Der Rauch weckt die Sinne, dient als Lockmittel und steigert die erotischen Gefühle.
Wirkung des Räucherns
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass beim Verbrennen von Pflanzen spezielle Duftmoleküle freigesetzt werden, die über die Atemluft in den Organismus gelangen. Über die Sinneszellen senden sie Botschaften ans Gehirn. Diese wiederum werden an die entsprechenden Bereiche des Nervensystems weitergeleitet, was oftmals eine Beeinflussung des Hormonhaushalts zur Folge hat. Es entwickeln sich bestimmte Stimmungen und Gefühle, die den gesamten Menschen betreffen – seinen Körper, sein Unterbewusstsein und seine Seele. Dabei erfordert die Zeremonie des Räucherns Ruhe, was bei den meisten Menschen, verbunden mit dem Einatmen des aromatischen Dufts zu einer tiefen Entspannung führt.
Räucherwerk
Alle Materialien, die beim Verbrennen Rauch und Duftstoffe gleichermaßen freisetzen, werden als Räucherwerk bezeichnet. Das können sowohl Harze als auch Kräuter oder Hölzer sein. Diese sind zumeist reich an ätherischen Ölen. Im Handel sind Räucherwaren in Form von Räuchermischungen, Räucherkegeln, Räucherstäbchen oder als reine Stoffe (Harz, Kraut, Holz, Pflanzenteile) erhältlich.
Räuchermethoden
Grundsätzlich gibt es drei klassische Formen des Räucherns:
Räuchern mit Kohle
Hierbei verglimmt der Räucherstoff auf spezieller Kohle, die sich in einem feuerfesten Gefäß befindet. Harze sind besonders gut für Kohleräucherungen geeignet, weil sie in der Gluthitze ihren charakteristischen Duft intensiv entfalten.
Stövchen und Sieb
Diese Art des Räucherns erinnert ein wenig an das Prinzip von Aromalampen. Statt einer Ölschale wird ein Sieb auf dem Stövchen platziert. Die Räuchermischung verglimmt besonders sanft. Außerdem lässt sich die Intensität der Rauchentwicklung wunderbar über den Abstand zwischen Flamme und Sieb regulieren. Räuchern mit dem Sieb eignet sich besonders für Kräuter und Räuchermischungen.
Räucherkegel und Räucherstäbchen
Das gilt als die einfachste Art des Räucherns. Der Kegel oder das Stäbchen wird in einen Halter gegeben und an der Spitze angezündet. Die Flamme einfach ausblasen, das Räucherwerk glimmt weiter und verbreitet gleichmäßig seinen aromatischen Duft.
Hinweis zum Räuchern
Bitte achten Sie beim Räuchern unbedingt immer auf eine feuerfeste Unterlage. Die Räucherung auch nicht unbeaufsichtigt lassen und niemals in der Nähe von brennbaren Gegenständen räuchern!
Linktipps
————————
Wichtig – rechtlicher Hinweis: Alle Texte und Beiträge auf dieser Seite sind rein informativ. Sie stammen aus diversen Quellen und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Sämtliche Informationen sind nicht produktbezogen und dienen keinem werblichen Zweck!
Frank hat schon zu Studienzeiten seine Begeisterung für die Natur entdeckt. Anfang der 2000er Jahre ist er seiner Leidenschaft gefolgt und hat mit Krautrausch als Gründer einen der ersten Online-Shops für Kräuter und Gewürze in Deutschland aufgebaut. Als Experte auf diesem Gebiet schreibt er mit großer Freude für unser Kräutermagazin.
Schreibe einen Kommentar