- 1. Was genau ist griechischer Bergtee?
- 2. Wo und wie wird griechischer Bergtee angebaut?
- 3. Was sind die wichtigsten Inhaltsstoffe des Tees?
- 4. Welche Wirkungen wird dem Tee zugeschrieben?
- 5. Wie wird der Tee richtig zubereitet?
- 6. Lässt sich der Tee mit anderen Sorten kombinieren?
- 7. Unser Fazit zum griechischen Bergtee
Selbst erfahrene Teekenner wissen mit dem Begriff Griechischer Bergtee oft nichts anzufangen. Tatsächlich ist der spezielle Kräutertee hierzulande noch nicht so bekannt wie Tee aus Salbei oder Kamille. Über die letzten Jahre ist Griechischer Bergtee zu einem echten Trendprodukt geworden und wird immer häufiger auch in Deutschland aufgegossen. Dabei werden ihm eine Reihe von positiven, gesundheitlichen Wirkungen zugeschrieben, die über einheimische Sorten von Kräutertee hinausgehen. Diese stellen wir im Folgenden vor und zeigen Ihnen, wie Sie den Tee richtig zubereiten.
Was genau ist griechischer Bergtee?
Griechischer Bergtee, wissenschaftlich Sideritis scardica, wird seit vielen Jahrhunderten in Südosteuropa kultiviert. Grundlage des Tees ist eine Lamiacee, die mit ihren langen Blütenständen und vielen gelben Einzelblüten heranwächst. Schon vor 2.000 Jahren wurde die Pflanze beschrieben und wohl auch schon damals für Tee und Kräutertinkturen verwendet. Die Bezeichnung “Sideritis” bedeutet im Deutschen so viel wie “aus Eisen” oder “eisenhaltig”, was eine Eigenschaft das Tees definiert.
Über die Jahrhunderte hinweg hat Griechischer Bergtee viele Namen in den Sprachen Europas erhalten. Ältere Menschen in Deutschland kennen das Produkt manchmal noch unter dem Namen Gliedertee. Die volkstümliche Bezeichnung entstand, weil ein regelmäßiger Konsum des Tees eine lindernde Wirkung auf Gliederschmerzen und ähnliche Erkrankungen haben sollte.
Wo und wie wird griechischer Bergtee angebaut?
Griechischer Bergtee wird traditionell in den Höhenlagen im Südosten Europas zwischen 1.000 und 2.000 Metern kultiviert. Neben dem Norden Griechenlands gedeiht die Sideritis scardica auch in Albanien, im Süden Bulgariens und dem kleinen, europäischen Teil der Türkei. Das staudenhaften Gewächs ist eher kleinwüchsig zwischen 15 und 40 cm. Leichter Frost und Schnee kann der Gebirgspflanze nichts anhaben.
In der freien Natur zählt die Sideritis scardica zu den gefährdeten Arten. Für die Tee-Herstellung wird deshalb nicht auf wild wachsende Pflanzen vertraut, sondern eine gezielte Kultivierung durchgeführt. Hierbei spielen auch andere Arten wie die Sideritis pindou oder die Sideritis raeseri eine Rolle. Sie werden genauso zu Griechischem Bergtee verarbeitet und weisen eine ähnliche Wirkung auf.
Was sind die wichtigsten Inhaltsstoffe des Tees?
Der Bergtee weist eine Reihe hochwertiger Inhaltsstoffe auf, die dem gesundheitlichen Wohl des Menschen dienen sollen. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen:
- Mineralien wie Kalium und Zink
- Bitter- und Gerbstoffe zur Förderung der Verdauung
- Antioxidantien
- ätherische Öle wie Thymol und Menthol
- Flavonoide
In dieser Fülle an wertvollen Naturstoffen ist Griechischer Bergtee zu einem kleinen Alleskönner geworden, wenn es um die Linderung diverser Beschwerden geht. Die folgenden Beschreibungen, welche Wirkungen der Tee auf den menschlichen Organismus zeigt, sind deshalb nur ein Auszug aller beschriebenen Wirkungen. Die moderne Wissenschaft befasst sich noch intensiv mit der Heilpflanze und dürfte in den kommenden Jahren noch weitere Wirkungen bestätigen.
Welche Wirkungen wird dem Tee zugeschrieben?
Griechischer Bergtee wird mit einer Fülle von positiven Wirkungen in Verbindung gebracht. Viele hiervon sind traditionell überliefert und wurden von Generation zu Generation weitergegeben. In den letzten Jahrzehnten beschäftigt sich die Wissenschaft zunehmend mit den Inhaltsstoffen des Tees und bestätigt einige positive Wirk-Mechanismen. Im Folgenden ein Überblick über die häufigsten Gründe, weshalb Griechischer Bergtee bei gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt wird.
Griechischer Bergtee bei Erkältung und Magenschmerzen
Besonders etabliert ist der Konsum von Griechischem Bergtee bei klassischen Erkältungssymptomen sowie Problemen im Magen-Darm-Bereich. Seit über 40 Jahren ist ein Einsatz des Tees in der westlichen Medizin etabliert, der Tee wird hierbei als traditionell pflanzliches Arzneimittel eingestuft.
Die jüngste wissenschaftliche Monografie des Griechischen Bergtees wurde 2016 durch das Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) durchgeführt. Diesem gehören weltweite Experten an, die Kräuter und Pflanzen aller Art auf ihre medizinische Wirksamkeit überprüfen. Nach Empfehlungen des HMPC sind zwei bis drei Tassen des Tees pro Tag zu empfehlen, um die Beschwerden von Erkältungen oder Magenschmerzen zu lindern.
Die Analyse bestätigt außerdem mehr als 40 Flavone in der Sideritis scardica. Diese gelten als fördernd für die Durchblutung und als Beitrag um Entzündungen aller Art zu lindern. Zwei Wirkungsweisen, die bei Erkältungen oder einer Entzündung der Magenschleimhaut erwünscht sind.
Griechischer Bergtee bei Depressionen
Die gleiche Untersuchung des HMPC brachte eine Wirkung des Griechischen Bergtees auf das Zentrale Nervensystem (ZNS) des Menschen hervor. Hiermit rückt die Pflanze mit ihren Inhaltsstoffen seit einigen Jahren ins Zentrum von neurologischen Erkrankungen, zu denen neben Alzheimer und anderen Demenzen auch Depressionen zählen.
Für die Wirkstoffe in Griechischem Bergtee wurde 2011 ein Europa-Patent erteilt. Dies zeigt, dass ein medizinisches und wirtschaftliches Interesse an der Pflanze besteht und somit eine dauerhaft medizinische oder pharmazeutische Wirkung angenommen wird. In der Behandlung von Depressionen zeichnet sich Griechischer Bergtee durch die Hemmung der Acetylcholinesterase sowie die Aufnahmehemmung von Serotonin oder Dopamin auf. Umfassende, klinische Studien zur Wirksamkeit auf das ZNS gibt es aktuell noch nicht. Allerdings wird in verschiedenen Therapien von einer Linderung nervlicher Beschwerden im Rahmen einer Depression berichtet.
Griechischer Bergtee bei ADHS
In ähnlicher Weise wie bei Depressionen ist der Einsatz des Bergtees bei ADHS in Kindern und Erwachsenen interessant. Auch hier steht die Wirkung auf das Zentrale Nervensystem im Vordergrund, um innere Unruhe zu lindern und eine Regulation des natürlichen Hormonhaushalts zu fördern. Ähnlich wie bei Depressionen fehlt es aktuell noch an klinischen Studien, das Potenzial für einen entsprechenden Einsatz als Heilmittel ist spätestens seit der HMPC-Monografie aus dem Jahr 2016 anerkannt. Da jeder Organismus etwas anders auf Inhaltsstoffe von Heilpflanzen reagiert, ist ein regelmäßiges Trinken des Tees bei ADHS einen Versuch wert. Nicht zuletzt, weil die Toxizität und somit das Auftreten von Nebenwirkungen von der Untersuchung her als äußerst gering angesehen wird.
Griechischer Bergtee bei Osteoporose
Mit steigendem Lebensalter ist ein Vorbeugen der Osteoporose als Knochenkrankheit erwünscht. Um brüchigen und schwachen Knochen vorzubeugen, ist es empfehlenswert, die natürliche Bildung von Ostesoplasten anzukurbeln. Eine Studie aus Griechenland, die allerdings an Ratten durchgeführt wurde, zeigte eine Förderung der Osteoplasten-Bildung durch den Griechischen Bergtee. Dies könnte auch beim Menschen einen wertvollen Beitrag gegen die bekannte Alterserscheinung leisten. Aussagekräftige Studien hierzu stehen noch aus.
Griechischer Bergtee bei Bluthochdruck
Hoher Blutdruck gehört ebenfalls zu den Volkskrankheiten und ist ein großer Risikofaktor für Herzerkrankungen bis hin zum Herzinfarkt. Eine britische Studie aus dem Jahr 2018 fand heraus, dass der Konsum des Tees zu einer Weitung der Blutgefäße beitrug. Hierdurch sinkt der Druck des Blutes, der durch die Gefäße fließen muss, so dass ein aktiver Beitrag gegen hohen Blutdruck geleistet wurde. Das Ergebnis sollte zukünftig noch durch weitere Studien bestätigt werden, ist jedoch ein wertvoller Indikator für Menschen jeden Alters, die unter Bluthochdruck leiden.
Wie wird der Tee richtig zubereitet?
Wie bei allen natürlichen Drogen und Heilpflanzen ist die richtige Zubereitung entscheidend, um ein Maximum an Wirkstoffen aus der Sideritis herauszuholen. Die Zubereitung ist dabei sehr unkompliziert:
- Griechischer Bergtee sollte als loser Tee gekauft werden, wobei Stängel und Blüten verarbeitet werden.
- Für einen Liter Tee sind 5,0 bis 10,0 Gramm des Tees in ein ausreichend großes Gefäß zu füllen.
- Die Pflanzenteile übergießen Sie mit kochend heißem Wasser.
- Die Ziehzeit des Tees beträgt fünf bis zehn Minuten, ganz nach persönlichem Geschmack.
- Nach der Ziehzeit sind die Pflanzenteile zu entfernen und der Tee kann genossen werden.
Aufgrund der angenommenen sehr geringen Toxizität dürfen mehrere Tassen des Tees pro Tag getrunken werden. Mit seiner frischen und leicht zitronigen Note trifft er den Geschmack viele Tee-Liebhaber perfekt.
Lässt sich der Tee mit anderen Sorten kombinieren?
Beim Blick in die Drogerie oder in Online-Shops zeigt sich schnell, dass Griechischer Bergtee nicht nur pur angeboten wird. Er ist die Grundlage vieler Teemischungen, die neben dem Geschmack auch die Wirkung des Tees fördern können.
In Griechenland selbst wird der Tee gerne mit einem Spritzer Zitrone und etwas Zimt angereichert. Hierdurch passt er nach deutschen Geschmacksvorlieben perfekt in die Advents- und Weihnachtszeit. Doch auch Süßholz und Ingwer sind beliebte Beigaben zum Tee. Beide sind als traditionelle Naturheilmittel bekannt und werden beispielsweise mit der Linderung von Magenbeschwerden und Entzündungen in Verbindung gebracht.
Unser Fazit zum griechischen Bergtee
Griechischer Bergtee ist ein traditionelles Naturheilmittel, der als natürliche Gabe diverse Beschwerden lindern soll. Die tatsächliche Wirksamkeit setzt sich in den letzten Jahren in den Augen von Medizin und Pharmazie durch, was beispielsweise die Patentierung einzelner Wirkstoffe in der EU zeigt. Noch ist die Forschungslage zu Griechischem Bergtee etwas unüberschaubar, gerade für Erkältungen und die Wirkung auf das Zentrale Nervensystem scheint sich der medizinische Nutzen zu bestätigen. Ansonsten zeigt der eigene regelmäßige Genuss am besten, ob Griechischer Bergtee seine Wirkung bei den genannten Beschwerden entfaltet.
Quellen:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-3-2018/griechischer-bergtee – Link
https://utopia.de/ratgeber/griechischer-bergtee-wirkung-und-zubereitung/ – Link
https://www.griechischer-bergtee.eu – Link
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21505372/ – Link
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03475823 – Link
Frank hat schon zu Studienzeiten seine Begeisterung für die Natur entdeckt. Anfang der 2000er Jahre ist er seiner Leidenschaft gefolgt und hat mit Krautrausch als Gründer einen der ersten Online-Shops für Kräuter und Gewürze in Deutschland aufgebaut. Als Experte auf diesem Gebiet schreibt er mit großer Freude für unser Kräutermagazin.
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