Schon im alten Ägypten wurde der Myrrhenbaum als wichtige Heilpflanze genutzt. Hierzulande ist das Gewächs aus dem Christentum bekannt. Seit 2021 zudem als Arzneipflanze des Jahres. Grund hierfür sind die hervorragenden heilenden Eigenschaften. Dabei rückt insbesondere die entzündungshemmende Wirkung in den Vordergrund. Beispielsweise bei der chronisch entzündlichen Darmkrankheit Colitis ulcerosa verspricht sie Linderung.
Myrrhenbaum – Balsambaumgewächs aus kenianischen Kreisen
Der Commiphora myrrha ist ursprünglich in Kenia, Äthiopien, Somalia, Dschibuti, auf der arabischen Halbinsel sowie im Jemen und Oman beheimatet. Zumeist gedeiht er auf flachen Sandsteinböden in Höhenlagen zwischen 250 und 1.300 Meter. Eine erstmalige offizielle Beschreibung erfolgte 1828. Doch schon tausende Jahre zuvor nutzte man Pflanzenbestandteile zu medizinischen Zwecken. Bereits im Alten Testament wird Myrrhe für die Herstellung von Salböl benannt. Die Geschichte der Arzneipflanze des Jahres 2021 ist somit äußerst umfangreich und weitreichend. Doch was genau macht den Myrrhenbaum zu einer hochwertigen, natürlichen Heilquelle?
Heilende Eigenschaften der Myrrhe
Myrrhe verfügt über vielfältige medizinische Eigenschaften. Hervorzuheben sind die entzündungshemmenden, adstringierenden und antimikrobiellen Wirkungen. Ferner wird der Heilpflanze eine blutstillende und krampflösende Wirkung nachgesagt. Ein Einsatz ist insbesondere bei Hautentzündungen, Entzündungen im Schleimhautbereich oder auch bei Darmentzündungen vorgesehen. Besonders wirkungsvoll sind Extrakte von Commiphora myrrha in Kombination mit Kamille oder Kaffeekohle. Verschiedene klinischen Studien konnten dies bestätigen.
Myrrhe kann aber noch mehr: In der traditionellen Naturheilkunde wird es beispielsweise bei Bronchitis, bei Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen sowie bei Husten angewandt. Gegenwärtig erfolgt jedoch in erster Linie eine Nutzung des Myrrhenharzes.
Anwendungsbereiche der Myrrhe im Überblick:
- Mundschleimhautentzündungen
- Rachenschleimhautentzündungen
- Zahnfleischentzündungen
- Mandelentzündungen
- Rachenentzündungen
- Schluckbeschwerden
- Halsschmerzen
- Hautentzündungen
- Darmentzündungen

Inhaltsstoffe: Harz des Myrrhenbaums
- 2 bis 10 % Ätherisches Öl, mit variabler Zusammensetzung, reich an Sesquiterpenen und Furanosesquiterpenen
- Polysacchariden
- Triterpenen
- Triterpensäuren
- divers Proteine und Kohlenhydrate
Weitere Infos zu Inhaltsstoffen von Myrrhe finden Sie hier:
Alle bisherigen Preisträger
Hier haben wir alle bisher gewählten Arzneipflanzen des Jahres übersichtlich für Sie aufgelistet.
Warum immer in die Ferne schweifen, gibt es denn keine regionalen Arzneipflanzen?
Hallo, der Myrrhenbaum ist tatsächlich eine für uns exotische Arzneipflanze. In den letzten Jahren sind aber auch viele regionale (in Mitteleuropa heimische) Pflanzen gewählt worden: Z.B. 2019 Weißdorn, 2017 Hafer, 2016 Kümmel. Eine Übersicht über alle bisherigen Arzneipflanzen d. Jahres findet sich hier bei uns: https://kraeuterkontor.de/magazin/arzneipflanzen-des-jahres/